Biography:
Im Alter von fünfzehn Jahren hatte Erlendur eine außergewöhnliche Erfahrung, die er als „gewaltiger als alles, was ich bis dahin erlebt habe oder mir bekannt war“ beschreibt; der wichtigste Faktor in dieser mystischen Erfahrung war das innere Licht: „Dann fühlte ich mich von einem Licht erfüllt, das ganz wunderbar war, unbeschreiblich, jenseits aller Worte.“ Es war eine profunde Erfahrung: „Danach gab es nie einen Zweifel, dass eine überlegene, übernatürliche Realität existiert, die manchmal näher und manchmal weiter weg von meinem normalen Ich war. Irgendwie waren die beiden miteinander verbunden, aber wie?“
Folgerichtig hat Erlendur nach Ablegen der Matura am Gymnasium in Reykjavík das Studium der Philosophie begonnen, und zwar 1954 an der Universität von Kopenhagen,
Dänemark, im folgenden Studienjahr wechselte er an die Universität von Edinburgh,
Schottland, und die nächsten beiden Jahre studierte er an der Universität von Freiburg i. Br., Deutschland.
Während er in der Philosophie keine Antwort auf seine brennenden Fragen fand – „… ich hatte das Gefühl, zu wissen, wie die Dinge mit der Philosophie stehen und dass es an der Zeit wäre, etwas Neues zu beginnen. Was mich die Philosophie jedenfalls gelehrt hat, waren die Grenzen unseres Wissens. Ja, der Mensch ist der homo sapiens, aber primär ist er ein homo ignorans“ –, begegnete Erlendur jenem Mann, der ihm seine wahre Berufung aufzeigen sollte: Hans Bender wies ihm den Weg zur Parapsychologie. Einige Jahre zuvor, 1950, hatte Bender (1907–1991) das „Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene“ (IGPP) in Freiburg i. Br. gegründet, das seither zu einem der führenden Institute der Welt auf dem Gebiet der Parapsychologie geworden ist.
Hans Bender, der ein charismatischer Vortragender war, pflegte damals eine Vorlesung zu halten, welche Studenten aller Fächer zugänglich war und bei den Hörern sehr beliebt. Gerade diese Lehrveranstaltung weckte auch Erlendurs wissenschaftliches Interesse.